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Silvester kommt immer so plötzlich
und warum gefasste Vorsätze den Januar nicht überleben

Adrian Hutzli, Gemeindepräsident Täuffelen-Gerolfingen

Liebe Leserinnen und Leser

Wieder ist ein Jahr vorbei; diesmal mit Ereignissen, die vermutlich überhaupt niemand für möglich gehalten hätte. Viel ist schon geschrieben, diskutiert und analysiert worden. Wenn ich jedoch bedenke, wie es uns hier im Seeland ergeht, so dürfen wir einfach nur glücklich sein, dass wir hier zu Hause sind und es unser Daheim nennen dürfen!

Ich weiss nicht, wie es Ihnen jeweils an Silvester ergeht – mir kommt es immer so vor, als käme Silvester immer so plötzlich. Ich lasse mir das vergangene Jahr Revue passieren und versuche mir zu überlegen, was ich im neuen Jahr mehr und was ich in Zukunft weniger machen möchte. Und schon ertappe ich mich dabei, Vorsätze zu fassen. Im Gegensatz zu manch anderen Personen in meiner Umgebung, die ich bewundere, wie sie Vorsätze nicht nur fassen, sondern auch umsetzen und in der Lage sind, nachhaltig „am Ball“ zu bleiben, scheitere ich öfter als es mir lieb ist, kläglich. Doch warum tue ich mich so schwer eine Veränderung in die Tat umzusetzen, obwohl es der eigene Wunsch ist? Gewohnte Verhaltensmuster schaffen Rahmenbedingungen, die uns unbewusst helfen, Entscheidungen zu treffen. Sogar wenn wir merken, dass gewisse Gewohnheiten uns einschränken und wir dadurch hinter unseren Möglichkeiten bleiben. Warum ist das so? Wieso können wir nicht einfach den „Schalter umdrehen“?

In der Regel sind wir nur aus zwei Gründen bereit, uns zu verändern: wenn wir wirklich intrinsisch (also aus tiefstem Herzen heraus) motiviert sind oder wenn Angst uns zur Veränderung treibt. Leider können Veränderungen, die angstmotiviert sind, wesentlich schneller und konsequenter umgesetzt werden. Veränderungen aus dem Herzen heraus sind zwar toll, benötigen jedoch eine enorm hohe Selbstdisziplin. Selbstdisziplin ist ausserordentlich wichtig, um Ziele zu erreichen. Der Fokus auf das gewünschte Ziel, und der unbändige Wille durchzuhalten sind die Voraussetzungen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Leider braucht es dazu noch eine weitere Zutat: Zeit und Geduld.
Wandel, Veränderung und Fortschritt sind wichtige Bestandteile in unserem Leben. Egal ob im privaten oder beruflichen Bereich. Was braucht es daher, um Verhalten zu ändern?

Wenn wir bereit sind, etwas zu verändern, dann muss das Ziel, das Ergebnis, das erreicht werden soll, wirklich klar sein. Deswegen ist es wichtig, was bis wann und wie erreicht werden soll.

Ein Umfeld, das uns in unseren Bemühungen unterstützt, ist Gold wert. Es bietet Halt und ist gleichzeitig Motivation, am Ball zu bleiben und an den Zielen zu arbeiten. Wenn ein Umfeld eher negativ auf die Bemühungen reagiert, das eigene Verhalten zu ändern, ist es hilfreich es zu meiden.

Doch wenn man wirklich etwas verändern möchte, sind die Ziele in viele kleine Teilziele zu unterteilen. Wir alle mögen das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Es gibt uns Bestätigung und ein gutes Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Neues zur Gewohnheit werden zu lassen, ist häufig mit mehr Anstrengung verbunden. Daher ist es auch so wichtig, Teilziele so zu stecken, dass sie mit ein bisschen Ansporn auch erreichbar sind. Und wenn das Teilziel erreicht wird, dann sollte man sich belohnen und stolz darauf sein, was bereits auf den Weg gebracht wurde.

Routine, Gewohnheiten, Struktur erreichen wir nur, wenn wir etwas sehr häufig und regelmässig tun. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir uns am Anfang anstrengen. Erst wenn wir die Tätigkeit regelmässig machen, sie einen festen Platz in unserem Tages- oder Wochenablauf hat, haben Veränderungen eine Chance, zu unseren Gewohnheiten zu werden.

Liebe Leserinnen und Leser ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, beste Gesundheit und ich freue mich für all diejenigen, die Mitte Jahr immer noch am heute gefassten Vorsatz arbeiten.


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