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Info 2575: Editorial

Für was soll es gut sein?
Madelaine Balmer, ehemalige Hagniger Kräuterfrau

Vor 20 Jahren, 2001, hätte eigentlich die EXPO 01 stattfinden sollen. Die ganze EXPO Geschichte warf grosse Wellen, wegen der fast erdrückenden Unmöglichkeit, ein solches Projekt auf Schwemmland zu errichten, abgesprungener Sponsoren und unverständlicher KünstlerInnen. Alles wurde um ein Jahr verschoben und dieses eine Jahr hat es gebraucht um die EXPO dann 2002 zum Grosserfolg werden zu lassen.

Seit einem Jahr wird ein ganz anderer Kampf ausgefochten, gegen einen unsichtbaren Feind, welcher unser Leben so drastisch bestimmt wie nichts zuvor in unserer Erinnerung bis zu den letzten grossen Kriegen. Bestimmungen und Auflagen, welche wir teils nicht verstehen oder den Sinn darin nicht erkennen, soweit, dass die ganzen Beschränkungen von vielen Bürgern als massive Einschränkung in ihre Rechte begriffen werden. Wir wurden massiv auf uns selbst zurückgeworfen, es entstand ein soziales Vakuum. Der Lockdown kann zu „locked in Syndromen“ führen, sich eingeschlossen fühlen, gefangen.

In der Februar-Ausgabe von Natur und Medizin stand folgende Weisheit:
„Akzeptanz gegenüber der gegenwärtigen Lebenssituation und Gelassenheit in Bezug auf zukünftige Ereignisse sind wesentliche Säulen, in einer Ausnahmesituation stabil zu bleiben.“

Dazu ein Zitat von Siddhartha Gautama Buddha:
„Es gibt eine Vollkommenheit, tief inmitten allem Unzulänglichen. Es gibt eine Stille, tief inmitten aller Ratlosigkeit. Es gibt ein Ziel, tief inmitten aller weltlichen Sorgen und Nöte.“

Diese Stille finden wir in der Natur. Und sie bringt uns in Bezug zu unserer „Resilienz“. Resilienz ist die Fähigkeit, sich neuen Situationen anpassen zu können, ohne die eigene Struktur vollständig aufzugeben oder gar zu verlieren. Trotz widriger Lebensumstände oder nach fordernden Lebensprozessen psychische Gesundheit zu erhalten oder wiederaufbauen zu können. Mensch und Natur sind Partner mit ähnlichen Funktionen und Strukturen, aus einer gemeinsamen Entwicklung hervor gegangen. Natur ist Erholungsraum für unsere Seele und Gesundheitsaktivator. Wer also unbeirrt den Weg in die Natur auf sich nimmt, hat gute Chancen, besser mit den Folgen der Corona-Situation klar zu kommen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse belegen nicht nur, dass die Hingabe zur Natur im Menschen veranlagt ist, sondern dass die Botenstoffe der Pflanzen (z.B. Terpene von Bäumen) unser Immunsystem positiv beeinflussen und auch die Abwehrkräfte steigern (Clemens G. Arvay / Peter Wohlleben).

Und wo, wenn nicht im Seeland, gibt es so viele wunderschöne und auch einsame Rückzugsgebiete zur Erholung der Seele. Als ehemalige Seeländerin und Hagnecker-Bürgerin gehöre ich heute zu den Menschen, die dort Urlaub machen, wo Sie geschätzte Leser wohnen. Die schönen Mischwälder inmitten der Felder mit der kräftig schwarzen Erde, die neue Auenlandschaft am Hagneck-Kanal, die vielen Spazier- und Radwege, der See … all das lässt mein Herz immer noch höher schlagen. Entdecken Sie neue Wege und lassen Sie sich vom Frühling in der Natur inspirieren.

Mit freundlichen Grüssen aus dem südlichen
Schwarzwald.


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